Glücksspielsucht

Bislang waren von Glücksspielsucht eher Erwachsene betroffen. Mittlerweile gibt es im Internet einen gigantischen, illegalen, unkontrollierten Markt für Glücksspiele, zu dem auch Jugendliche Zugang haben. Spielhallen, die als Unterhaltungsbetriebe gelten, schießen wie Pilze aus dem Boden. Das Marktangebot an Glücksspielen - auch im TV - hat sich in den letzten Jahren stark erweitert und präsentiert sich als attraktives Freizeitvergnügen, das speziell Heranwachsende anspricht.

Man wird nicht sofort spielsüchtig, wenn man gerne Glücksspiele macht. Ein Mensch, der zu viel spielt, kann jedoch die Fähigkeit verlieren, sich zu entscheiden, ob er spielen möchte oder nicht. Zu Beginn steht meist ein harmloser Einstieg, oft nur als Zeitvertreib. Mit geringen Einsätzen wird anfangs oft ein relativ hoher Gewinn erzielt. (Aussage eines pathologischen Glücksspielers: „Ich hatte das Pech am Anfang hoch zu gewinnen.“) Das möchte man wiederholen, denn in der Fantasie dreht sich alles um zukünftige Gewinne. Die Risikobereitschaft und die Einsätze steigen. Es entstehen Verluste, die man ausgleichen möchte. Aufhören ist nicht mehr so einfach möglich. Spielsüchtige sind gedanklich ständig mit dem Spiel beschäftigt. Es versetzt sie in einen Zustand erregter Glückserwartung. Negativen Gefühlen weichen sie aus, indem sie spielen.

So entstehen im Alltagsleben immer mehr Probleme.

  • Spielende leiden unter Stimmungsschwankungen und sind unzuverlässig.
  • Sie haben keine Zeit für Unternehmungen mit Familie und Freunden.
  • Lügen und Ausreden werden erfunden, um das Spielverhalten zu verheimlichen.
  • Das Konto ist schon lange vor Monatsende leer.
  • Schulden entstehen, die finanzielle Situation wird immer prekärer.

Glücksspielsucht ist eine nicht stoffgebundene Sucht. Durch exzessives Spielen wird das Kick-Erlebnis, das unser Körper als Belohnung empfindet, durch körpereigene Substanzen hervorgerufen. Das kann im Lauf der Zeit zu einer psychischen Abhängigkeit führen und die Kontrolle über das Spielverhalten geht nach und nach verloren. Glücksspielsucht ist eine Erkrankung, die wie jede andere Suchterkrankung schleichend verläuft. Mehr Informationen finden Sie hier. Genauso schleichend, oft bruchstückhaft, wird Eltern das gesamte Ausmaß des Problems bewusst. Sie versuchen, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um ihr Kind vom Spielen abzubringen und wollen ihm helfen.

Es hilft jedoch nicht, sondern wirkt suchtverlängernd, wenn Sie

  • das überzogene Konto ausgleichen, Kredite übernehmen oder o􀀂ene Rechnungen bezahlen .
  • dem Spielenden Geld leihen, das wird trotz aller Versprechungen meist sofort verzockt .
  • für den Spielenden lügen, beispielsweise ihn beim Arbeitgeber krank melden .
  • Konsequenzen androhen, die dann nicht durchgesetzt werden .
  • seine Sucht nicht wahrnehmen, sondern bagatellisieren

Egal, um welche Sucht es sich handelt, die Sorgen und Probleme für die betroffenen Familien sind immer die gleichen. Schämen Sie sich darum nicht für Ihr Kind, sondern suchen Sie Hilfe. (http://www.elternkreis-ulm.de/wissenswertes/beratungsstellen-der-umgebung/)  Um Sucht zu besiegen, braucht es mehr als guten Willen. Haben Sie den Mut, neue Wege zu gehen.

Wir helfen!

0151 - 75 04 92 90

selbsthilfe@Elternkreis-ulm.de



Was tun im Notfall?

Richtiges Verhalten im Notfall ist überlebenswichtig!



Sucht- und Drogenhotline

Erfahrene Fachleute aus der Drogen-
und Suchtberatung sind 24 h täglich erreichbar (! kostenfplichtig !)

01805 - 313031

Anwaltsnotdienst

für den Landgerichtsbezirk Ulm und Memmingen

0170 - 51 31 226