Legale Drogen

Der Begriff Droge stammt vom Niederländischen droog ab, zu Deutsch Getrocknetes. In der Apothekersprache sind alle getrockneten Pflanzen Drogen. Siegehören zu unserer Kultur und unserem Alltagsleben, denn viele werden seit jeher zu Heilzwecken eingesetzt. Wer kennt nicht die entzündungshemmende Wirkung eines Kamillentees, wenn er vorschriftsmäßig aufgegossen wird. Weniger bekannt ist jedoch, dass bei übermäßiger oder nicht sachgemäßer Verwendung von Kräutertees, z. B. Rauchen, eine berauschende Wirkung erzielt werden kann.

Zu den legalen Drogen zählen Alkohol, Nikotin oder Koffein, alle rezeptfreien Medikamente und Naturdrogen. Aber auch Klebstoffe und Feuerzeuggas (schnüffeln) oder Industriereiniger die wir in unserem Alltagsleben nicht als Drogen betrachten. Ihr Besitz, Konsum oder der Handel damit sind nicht verboten.

Seit einiger Zeit werden auch die sogenannten „Legal Highs“ verstärkt angeboten. Der Name soll vermitteln, dass es sich dabei um legale Drogen handelt. Der Handel mit diesen Produkten findet jedoch in einer rechtlichen Grauzone statt. Die Inhaltsstoffe dieser Drogen werden auf der Verpackung nicht ausgewiesen. Es können durchaus Wirkstoffe enthalten sein, die mittlerweile in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) unterstellt sind. Es werden jedoch immer wieder neue Stoffe zusammengemischt, um das Betäubungsmittelgesetz zu umgehen. Ihre Wirkung ist nicht vorhersehbar. Darum ist der Konsum mit erheblichen Gesundheitsrisiken verbunden.

Die meisten Drogen werden zu Genuss- oder Heilzwecken konsumiert. Von Missbrauch spricht man, wenn durch den Konsum ein Rausch herbeigeführt werden soll oder man sich seelisch besser fühlen will. Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist das psychische sehr eng mit dem körperlichen Wohlbefinden verknüpft.

Nicht erst Abhängigkeit hat gesundheitliche Folgen!

Bei Jugendlichen kann bereits regelmäßiger Konsum auch von legalen Suchtmitteln Körper und Psyche schädigen.

Schon vor ca. 10.000 Jahren stellten unsere Vorfahren alkoholische Getränke her. In unserer Kultur ist Alkohol die am weitesten verbreitete und von der Gesellschaft akzeptierte Alltagsdroge. Es ist allgemein bekannt und in unserem Jugendschutzgesetz verankert, dass Alkohol nicht von Kindern und Jugendlichen konsumiert werden soll und nicht an sie verkauft werden darf. Schon geringe Mengen haben eine schädliche Wirkung, da die Leber von Heranwachsenden Alkohol nur bedingt abbauen kann. Kinder und Jugendliche werden im Vergleich zu Erwachsenen auch viel schneller abhängig.

Nikotin ist ein starkes Nervengift. Es gehört zu den Substanzen mit dem höchsten Abhängigkeitspotenzial. Die Risiken des Rauchens, wie Herz- und Gefäßerkrankungen sowie Lungenkrebs, sind weitgehend bekannt. Alkohol und Nikotin gehören zu den 10 schädlichsten Drogen, da sie jedoch frei verkäuflich sind, wird ihre Gefahr häufig unterschätzt.

Medikamente sollen in bestimmten Dosierungen zur Heilung oder Linderung von Krankheiten dienen. Die große Mehrzahl der Medikamente macht weder körperlich noch psychisch abhängig. Doch nichtverschreibungspflichtige Hustenstiller mit dem Wirkstoff Dextromethorphan (http://www.mindzone.info/drogen/dxm) werden zunehmend als Droge missbraucht. Bei häufigem Konsum kann es zu einer psychischen Abhängigkeit kommen.

Naturdrogen sind Pflanzen mit meist psychoaktiven Inhaltsstoffen, deren Konsum mit sehr großen Risiken verbunden ist. Diese Drogen enthalten hochwirksame Gifte, welche die Psyche oft negativ (Halluzinationen) beeinflussen und sind aufgrund natürlicher Wirkstoffschwankungen sehr schwer zu dosieren. Die Wirkung ist auch deshalb unberechenbar, da sie bei jedem Menschen völlig anders ausfällt. Für den Konsumenten besteht die Gefahr - je nach Veranlagung - eine psychische Erkrankungen zu entwickeln. Die Pflanzen werden in frischem oder getrocknetem Zustand gegessen oder als Tee getrunken, als Salben zubereitet oder geraucht. Manche von ihnen wie z. B. Engelstrompete, Stechapfel, Bilsenkraut und Tollkirsche unterliegen dem Arzneimittelgesetz, der Besitz ist jedoch legal. Naturdrogen sind keinesfalls harmlos und einen risikofreien Rausch durch sie gibt es nicht.

Wenn Sie Hinweise finden, dass Ihr Kind Drogen missbraucht, dann kommen Sie zu uns oder wenden sich an eine Beratungsstelle (http://www.elternkreis-ulm.de/wissenswertes/beratungsstellen-der-umgebung/).

Je eher Sie diesen Schritt tun, desto größer ist die Chance, dass sich aus einer Gefährdung keine Sucht entwickelt oder der Suchtkreislauf unterbrochen wird.

Wir helfen!

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